NS-Belastete aus dem Bodenseeraum
Wer über Nazis in der eigenen Region forscht, sieht sich rasch mit ungehaltenen Zeitgenossen konfrontiert, die empört ausrufen: „Wen interessiert denn so was!“ Oder gar: „Wie lange soll das denn noch so gehen?“ Dabei wird bewusst übersehen, dass nach über 70 Jahren konsequenten Totschweigens die meisten dieser lokalen Täter, Helfer und Trittbrettfahrer des NS-Staates zum allerersten Mal vor einem breiten Publikum dargestellt werden. Und dass sie viel zu oft mehr oder weniger straflos davongekommen sind und später so tun konnten, als wäre nichts gewesen.
Wir fordern dazu auf, sich der lokalen NS-Vergangenheit zu stellen und mitzuhelfen, dass mit Blick auf dieses dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte die eigene Heimat nicht länger totgeschwiegen und vergessen wird! Bitte helfen auch Sie mit, dass Texte wie diese die ihnen gebührende Aufmerksamkeit finden! Denn natürlich besteht die Gefahr, dass unsere Initiative schnell wieder in der Versenkung verschwindet und es bei der bisher praktizierten „Omertà“ bleibt.
(aus dem Vorwort)
Inhaltsverzeichnis Band 5
7 | NS-Täterforschung, auch am Bodensee… Vorwort von Wolfgang Proske |
20 | Dr. habil. Edwin Albrich: als Arzt jederzeit verwendbar von Wolfgang Weber |
35 | Walter Bärlin: Der kleine Stadt-„Führer“ von Frank Raberg |
47 | Wilhelm Boger: Friedrichshafener Lehrjahre des Massenmörders von Auschwitz von Wolf-Ulrich Strittmatter |
65 | Claude Dornier und die Entnazifizierung: „Im Büro nie ein Hitlerbild geduldet“ von Martin Ebner |
78 | Dr. Ludwig Finckh: „Blutsbewusstsein“. Der Höri-Schriftsteller und die SS von Markus Wolter |
103 | Walt(h)er Flaig: „Schweizer Zeitgenosse“ lässt in der Schweiz spionieren von Jürg Frischknecht |
115 | Walther Kirn: Bankrotteur, Kreisleiter, „Volksschädling“ von Wolf-Ingo Seidelmann |
128 | Alfred Lusser: „Ich habe nicht verstanden, dass jemand gegen die Regierung sein kann...“ von Wolfgang Weber |
139 | Gustav Robert Oexle: Der Aufstieg vom „Dienstbuben“ zum Leiter einer Außenstelle der Parteileitung von Walter Hutter |
151 | Adolf Ott: „Vergasen geht schneller als Erschießen“ von Wolfgang Proske |
162 | Anton Plankensteiner: Gegen „Niggertänze und Kinokitsch“ von Wolfgang Weber |
173 | Otto Raggenbass: Geschichte einer Aufarbeitung ohne Folgen von Arnulf Moser |
187 | Hermann Schenk: Innere Distanz zum NS-Regime? von Uwe Schmidt |
201 | Wilhelm von Scholz: „Getrennt auf ewig, für alle Zeit Feinde!“ von Manfred Bosch |
219 | Gerhard Schumann: „Wenn einer von uns fällt, tritt stumm der Nächste vor“ von Manfred Bosch |
236 | Hans Seibold: „Verblendeter Wahnsinn und Sturheit“ von Frank Raberg |
248 | Eugen Speer: Gewalt, Korruption und Amtsmissbrauch von Jürgen Klöckler |
257 | Dr. Karl Steger: Ein Gott, ein Christus, eine Nation. Als „Deutscher Christ“ in Württemberg von Hans-Eberhard Dietrich |
272 | Josef Vallaster: Ein kleines Rad, das größere am Laufen hielt von Wolfgang Weber |
286 | Dr. Theodor Veiter: Metamorphosen eines „volksdeutsch orientierten Katholiken“ von Brigitte Behal |
309 | Skalen der „NS-Belastung“ und der „NS-Distanz“ von Wolfgang Proske |
314 | Epilog von Wolfgang Proske |
317 | Abkürzungsverzeichnis |
319 | Bildverzeichnis |
320 | Autorenverzeichnis |
325 | Personenregister |
331 | Ortsregister |
2. Auflage
334 Seiten
ISBN 978-3-945893-04-3
19,99 €
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