Arthur Schreck

Von | 29. Februar 2020

Dr. Arthur Schreck
(1878-1963), Dr. med., Psychiater, T4-Gutachter, verteidigte nach 1945 den Krankenmord, nach 1950 Arzt in Pfullendorf
Der Arzt und Apotheker Dr. Arthur Schreck sollte eigentlich die väterliche allgemeinärztliche Praxis übernehmen. Stattdessen entschied er sich für die Psychiatrie bzw. das, was damals darunter verstanden wurde. Als Anstaltsarzt in Rastatt, in der Illenau sowie in Wiesloch sorgte er für die Ermordung der als „lebensunwert“ angesehenen Menschen, meist vom Schreibtisch aus, aber auch mit der Spritze in der Hand. Seine Biografin Eva-Maria Eberle kommt zum Schluss: „Dr. Arthur Schreck hatte nicht unter Handlungszwang und Befehlsnotstand gehandelt, sondern er war selber zum Motor im Getriebe des Vernichtungsprozesses geworden.“ Schreck ist später nie angemessen verurteilt worden. Noch einmal Eva-Maria Eberle: „Wer einen Menschen ermordet, wird eigentlich zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Bei Beihilfe zum Massenmord gab es offenbar Mengenrabatt.“
Beschrieben in:
– THT 8, S. 326-341

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