Bernhard Dietsche

Von | 29. Februar 2020

Bernhard Dietsche
(1912-1975), Berufsoffizier Waffen-SS, SS-Division „Prinz Eugen“, Taktiklehrer an SS-Junkerschulen
Wolf-Ulrich Strittmatter beschreibt, wie Bernhard Dietsche, aus bürgerlich-katholischem Milieu stammend, scheinbar problemlos von der SS integriert wurde. An ihm verstört etwas, das sich vielleicht mit „Zwangs-Optimismus“ bezeichnen ließe. Während des Vernichtungskrieges auf dem Balkan war Dietsche für derart üble Massenschlächtereien verantwortlich, dass sich sogar vorgesetzte deutsche Stellen ausdrücklich von solchem Vorgehen distanzierten. Doch nach 1945 ließ sich ein ausreichender Tatnachweis nicht führen: unklare Sachverhalte, widersprüchliche Zeugenaussagen, ungenaue Ortsangaben. Insofern musste Dietsche, der nie auch die Spur von Reue erkennen ließ, für all seine Verfehlungen kaum Konsequenzen tragen, auch, weil ihn noch 1976 niemand entsprechend zu befragen in der Lage war.
Beschrieben in:
– THT 4, S. 84-97

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