Johann Adolf Barthelmäs
(1900-1976), Oberinspektor der Reichsbahn, Vorsteher der Güterabfertigung Auschwitz
Der Vorsteher des Güterbahnhofs Auschwitz von 1939 bis 1944, Adolf Barthelmäs aus Schrozberg, war verantwortlich für den reibungslosen Ablauf eines Zugverkehrs, über den mehr als eine Million Menschen ins KZ einfuhren, bevor die Züge anschließend „entladen“ wieder zurückkehrten. Er verrichtete diese Arbeit freiwillig und ohne den erkennbaren Wunsch, einen anderen Dienstort zugewiesen zu bekommen. Privat habe dieser Mann, so seine Nichte rückblickend, „keiner Fliege etwas zuleide tun können.“ Am „Schicksal der Juden“, so Barthelmäs während einer Aussage 1967, habe er „kein persönliches Interesse“ gehabt. Nach 1945 zeigte er keine Reue, sondern nur Selbstmitleid: „Wenn wir das mal büßen müssen, was wir hier machen, dann geht es uns ganz schlecht.“
Beschrieben in:
– THT 3, S. 38-51
