Julius Karg
(1907-2004), Jurist, 1940-1942 Landkommissar und NSDAP-Kreisrechtsamtsleiter in Rappoltsweiler/Elsass
Der Jurist Julius Karg sorgte, so sein Biograf Wolf-Ingo Seidelmann, 1942 für den bis dahin größten Korruptionsskandal im besetzten Elsass. Der Landkommissar bereicherte sich wie kein anderer an beschlagnahmtem jüdischem Vermögen, so sehr, dass es sogar den Nazis zu viel wurde. Karg wurde angeklagt und entging 1943 nur knapp dem Todesurteil. Sein Lebenslauf eignete sich nach 1945 bestens dazu, trotz NSDAP-Mitgliedschaft seit 1937 und trotz seiner Funktion bis 1942 plötzlich seinen Antifaschismus zu behaupten. Das allerdings nahm ihm auch bei großem Wohlwollen gegenüber Altnazis niemand mehr ab.
Beschrieben in:
– THT 7, S. 144-160
