Martin Heidegger

Von | 29. Februar 2020

Prof. Dr. Martin Heidegger
(1889-1976),, Philosoph, 1933-1934 Rektor Universität Freiburg
Die Philosophie des Professors Martin Heidegger beruhte, so der frühere Journalist bei SWR 2, Eggert Blum, auf einer chauvinistischen, vernunft- und wissenschaftsfeindlichen und die Demokratie elitär verachtenden Weltsicht. Entsprechend nahe lag seine Wendung hin zum Nationalsozialismus. Seinen Studenten rief er zu Beginn des Wintersemesters 1933/34 zu: „Nicht Lehrsätze und `Ideen´ seien die Regeln Eueres Seins. Der Führer selbst und allein ist die heutige und künftige Wirklichkeit und ihr Gesetz,“ denn alles andere wäre bloße „Seinsvergessenheit“. Als Rektor der Universität Freiburg sorgte er ergeben für Berufsverbote seiner jüdischen Kollegen. Doch als ihm der Universitätssenat dann 1946 zeitweise die Lehrbefugnis entzog, sah er darin einen „empörenden Verrat am Denken“. Nachkriegsdeutschland erschien ihm als „einziges KZ“. Er störte sich bezeichnenderweise am „Lärm um das Umkommen der Vielen, die man nicht kennt und auch nicht kennen will“. All das wurde ausgeblendet und hat seinem Ruhm unter vielen Anhängern bis heute kaum geschadet.
Beschrieben in:
– THT 9, S. 165-175

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