Dr. Albert Heißing
(1899-1972), Amtsarzt Donauwörth 1937-1945, nach 1945 Regierungsobermedizinalrat bei der Regierung von Schwaben.
Dr. Alber Heißing, der Leiter des Gesundheitsamtes von Donauwörth, war wahrscheinlich vor allem „ein hemmungslos ehrgeiziger Opportunist“, wie Johannes Donhauser schreibt, der sich zu noch Höherem berufen fühlte. Also setzte er sich schwer in Szene und identifizierte 1941 in seinem Amtsbereich angesichts schwangerer polnischer Zwangsarbeiterinnen „Mißstände“: es sei aus Gründen der „Reinhaltung des deutschen Volkskörpers […] unerwünscht“, deren Kinder in „deutschen Pflegefamilien“ unterzubringen. Heißing setzte damit eine Kaskade der „Rassentrennung“ in Bewegung. Doch nach 1945 konnte er schon 1951 wieder als verbeamteter Gesundheitsamtsleiter im Rang eines Obermedizinalrates arbeiten, diesmal für Augsburg-Land.
Beschrieben in:
– THT 11, S. 121-129
