Anton Dorsch
(1900-1961) ab 1942 Gendarmerie-Hauptmannschaftsführer im Distrikt Galizien (Tarnopol und Stanislau/Iwano-Frankiwsk), 1948 Kriminalkommissar Ravensburg, 1958 Kriminalrat Tübingen
Udo Grausam berichtet über Anton Dorsch, einen Polizisten, dessen Kriegskarriere fast schon endgültig vergessen war. Als Landjäger und Gendarm hatte er im Taubertal „Kleinwilderer, Wildfischer und Hühnerdiebe“ gejagt, auch an „entlegenen Örtlichkeiten“. Im Krieg betätigte er sich dann als „Partisanenjäger“, d. h. neben der Teilnahme an Massenerschießungen verfolgte er aus den Ghettos geflüchtete Juden „in Unterständen, Erdlöchern und Höhlen“, natürlich, um sie zu ermorden. Nach 1945 konnte sich der zum Brandexperten aufgestiegene Kriminalrat an nichts erinnern – und kam damit durch.
Beschrieben in:
– THT 4, S. 98-113
