Wilhelm Dreher
(1892-1969), Mechanikergeselle, SPD-Mitglied, 1923 NSDAP, 1928 Reichsredner, MdL, MdR, 1930 SS, 1933 Polizeidirektor in Ulm, 1942 Regierungspräsident von Hohenzollern
Der Werkzeugmacher und große Rabauke Wilhelm Dreher aus Senden gehörte während der Kampfzeit der NSDAP zu ihren aktivsten Mitarbeitern in Württemberg. Sein Selbstbewusstsein, aber auch seine zupackende Art brachten ihn rasch in Führungspositionen wie die des Ulmer Polizeipräsidenten. Weniger ausgeprägt war allerdings seine soziale Intelligenz, so dass er sich nach der Machtübernahme 1933 unter seinen Kameraden zunehmend entfremdete. Grundsätzlich befand er sich selbst jetzt fast immer unter Wert behandelt und eingesetzt. Als er 1942 Regierungspräsident der Hohenzollerischen Lande wurde, war er, so sein Biograf Frank Raberg, de facto aufs Abstellgleis befördert worden. Seine Probleme im NSDAP-Machtapparat stilisierte er nach 1945 um in widerständiges Verhalten. Zeitlebens blieb ihm ein Hang zur „Dummdreistigkeit“ (Raberg).
Beschrieben in:
– THT 2, S. 60-72
