Dr. Walter Boll
(9.21900 – 24.11.1985), Kunsthistoriker. 1933 SA, 1935 NSDAP, 1934 Direktor des Ostmarkmuseums, 1937 Kreiskulturwart, Raub an jüdischem Kulturgut. Ab 1948 Direktor des Historischen Museums, Kulturdezernent, Stadtarchivar, seit 1955 Stadtheimatpfleger.
Dr. Walter Boll ist bis heute in Regensburg eine geachtete Persönlichkeit. Als langjähriger Museumsdirektor spielte er eine wichtige Rolle in der Kulturpolitik Regensburg, vor und nach 1945. Trotz diesem Hintergrund ist seine NS-Belastung jahrzehntelang ignoriert bzw. heruntergespielt worden. Dank seinem Biografen Robert Werner ändert sich das seit kurzem. Denn Boll stehe „exemplarisch für Funktionsträger, die die zunehmend totalitären und antisemitischen Ausgrenzungs-, Entrechtungs- und Verfolgungspolitiken stets im Sinne des NS-Regimes umsetzten.“ Der weitere Umgang mit Boll wird exemplarisch aufzeigen, wie die Aufarbeitung der NS-Zeit in der Stadtgeschichte gelingt.
Beschrieben in:
– THT 14, S. 87-105
