Els Voelter

Von | 29. Februar 2020

Els Voelter
(1895-1977), geb. Schwab, Tochter eines Stuttgarter Generals, Parteigenossin seit 1925, Autohändlerin, Unternehmerin durch  „Arisierung”
Eine bemerkenswerte Karriere war Els Voelter beschieden. Als verheiratete Frau, nach zeitgenössischem Rollenverständnis eher zuständig für Kinder, Küche und Kirche, war sie „selbständige Autoverkäuferin“ und wurde zur Unternehmerin für die Herstellung von Steppdecken. Der Hinweis auf zwei Hausbesuche bzw. Übernachtungen Hitlers 1926 und 1927 bei ihr sowie eine dominante Persönlichkeit genügten, um sich mit der Drohung, nötigenfalls „maßgebenden Ortes vorstellig zu werden“, letztlich durchzusetzen. Els Voelter profitierte massiv von Arisierungen. Nach 1945 hatte sie, so ihre Biografin Cornelia Rauh, allerdings hart zu büßen. Ohne je ein politisches Amt ausgeübt zu haben, galt sie als „Hauptschuldige“. Noch ein Zeuge vor der Spruchkammer unterstellte ihr „mangelndes frauliches Denken“, denn sie hatte die tradierte Geschlechterordnung gestört.
Beschrieben in:
– THT 10, S. 461-482

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