Emil Schmidt

Von | 5. Dezember 2021

Emil Schmidt
(1895 – 1991), Einzelhandelskaufmann, 1932 – 1936 NSDAP, 1940 „ohne eigenes Zutun“ Einberufung zur Lager-SS im KZ Dachau (zuletzt: Untersturmführer), 1943 stv. Lagerführer, 1944 Lagerführer im KZ-Außenlager Kempten bzw. im KZ-Außenlager Fischen im Allgäu: „streng aber gerecht“. Bis zum Ruhestand 1962 Handelsvertreter.
Auch Emil Schmidt passt auf den ersten Blick nicht in das zu erwartende Täterbild. Der NSDAP hat er nur von 1932 bis 1936 angehört. Und gleich nachdem er in die Wehrmacht einberufen worden war, entließ man ihn wieder wegen Erreichens der Altersgrenze. Dann aber, schenkt man seinen Worten Glauben, habe ihn die SS „ohne eigenes Zutun“ einberufen, um ihn für den Dienst in Konzentrationslagern auszubilden. Als er schließlich Leiter des Außenkommandos Fischen wurde, galt er immerhin, so zitiert sein Biograf Markus Naumann einen Ex-Häftling, als „streng aber gerecht.“ Er kam nach seiner Untersuchungshaft 1948 straflos davon, fühlte sich aber dennoch zeitlebens als Opfer und wurde zynisch und verbittert.
Beschrieben in:
– THT 12, S. 208-216

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