Prof. Dr. Eugen Fischer
(1874-1967), Mediziner, Anthropologe, Rassenhygieniker, Freiburg und Berlin
Der zuerst in Freiburg, dann in Berlin tätige „Rassenhygieniker“ Prof. Dr. Eugen Fischer gehörte zu den heute weniger bekannten, dennoch wichtigen akademischen Vorläufern bzw. Helfershelfern der Nazis. Seine rassistischen Thesen vertrat er schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Fischer war einer von drei Herausgebern des damaligen Standardwerks (der „Bauer/Fischer/Lenz“) über „menschliche Erblehre“, die unter seiner Federführung zur „tödlichen Wissenschaft“ mutieren sollte. Eine ganze Ärztegeneration wurde in ihrer Ausbildung von Fischer nachhaltig geprägt. Ohne ihn hätte es 1933 in dieser Form kaum Rechtsverordnungen wie das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ gegeben. Später, so sein Biograf Markus Wolter, machte er sich als „rassenbiologischer“ Gutachter „in hunderten Fällen wissentlich der Beihilfe zum Mord schuldig“.
Beschrieben in:
– THT 9, S. 66-91
