Friedrich Degeler

Von | 29. Februar 2020

Friedrich Degeler
(1902-1989), Geschäftsmann, Begleitoffizier zweier KZ-Transporte von Westerbork nach Auschwitz bzw. Bergen-Belsen, 1968-1972 MdL, Stadtrat Heidenheim
Friedrich Degeler, der Küfermeister und spätere CDU-Landtagsabgeordnete, gehörte in den Tagen der Machtübertragung noch zu den Deutschnationalen. Doch er hat sich 1933 freiwillig als „Hospitant“ in die Heidenheimer Stadtratsfraktion der NSDAP aufnehmen lassen. Ab 1939 zur Schutzpolizei eingezogen, war er u.a. Transportleiter zweier Judendeportationszüge von Westerbork in Holland nach Auschwitz bzw. Bergen-Belsen. Sein Biograf Alfred Hofmann, der Degelers Einbindung in die evangelisch-lutherische „Bekennende Kirche“ seit 1934 hervorhebt, vertritt die Ansicht, eigentlich wären NS-Ideologie und NS-Politik „mit wahrer Christenlehre unvereinbar“ gewesen. Degeler scheint sich wegen dieser Last, die für ihn nach außen nie Thema war, immerhin innerlich Vorwürfe gemacht zu haben. Zur Aufklärung allerdings trug er nichts bei.
Beschrieben in:
– THT 8, S. 123-135

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