Fritz Fink
*13. Oktober 1897 in Nersingen (Lks. Neu-Ulm), † 16. Mai 1988 in Neumarkt i.d.OPf. Lehrer, 1930 NSDAP (Nr. 240.901), Gaukulturwart, 1933 Fraktionsvorsitzender NSDAP im Nürnberger Stadtrat, 1934 NSLB-Kreisleiter, Einrichtung der „Schulungsburg“ Henfenfeld, Berufsschuldirektor in Nürnberg und Stadtschulrat, ab 1935 städt. Schulreferent, rege Mitarbeit an „Der Stürmer“ 1936 Bezirksschulrat für sämtliche Volksschulen Nürnbergs, 1937 Veröffentlichung „Die Judenfrage im Unterricht‘; 1939 im politischen Stab des bayerischen Kultusministeriums, 1940 Gauschulungsleiter des Gauschulungsamts Franken und Beauftragter des Reichsleiters Alfred Rosenberg für die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung und Ausrüstung der Partei, 1944 Kreisleiter der NSDAP Neustadt/Aisch. 1945 interniert, Ausscheiden aus allen Ämtern, Einstufung als Belasteter, später Mitläufer.
Fritz Fink aus Nersingen im heutigen Landkreis Neu-Ulm gehörte als Lehrer und NSDAP-Fraktionsvorsitzender mit „nahezu mustergültiger NS-Laufbahn“, so sein Biograf Wolf-Martin Hergert, im Nürnberger Stadtrat zum Urgestein der Nazis. Im internen Ränkespiel galt er immer als Mann aus dem Lager des Julius Streicher. Schon als Mittdreißiger Direktor bzw. Schulrat fand er genügend Zeit, sich im „Stürmer“ auszutoben oder an antisemitischer Didaktik zu feilen. Als Schulreferent zog er rasch weitere Zuständigkeiten an sich und wurde mächtigster Schulaufsichtsbeamter der Stadt, ab 1939 auch mit Nebenbeschäftigung im bayerischen Kultusministerium. Nach 1945 schaffte er es, seine NS-Belastung zu bagatellisieren. Kaum jemand kennt heute noch seinen Namen.
Beschrieben in:
– THT 15, S. 47-62