Hermann Gradl

Hermann Gradl
* 15. Februar 1883 in Marktheidenfeld, † 15. Februar 1964 in Nürnberg. Landschaftsmaler, 1907 Lehrer an der Königlichen Kunstgewerbeschule Nürnberg. 1926 „Professor‘; 1940 Direktor „Akademie der Bildenden Künste in der Stadt der Reichsparteitage Nürnberg‘; 1941 NSDAP (Nr. 7.848.329), Ratsherr der Stadt Nürnberg, 1944 „gottbegnadeter Künstler‘; 1948 laut Spruchkammer „Mitläufer“ der Gruppe IV.
Der Maler Hermann Gradl, in NS-Zeiten in hohem Maße Nutznießer des Systems, hielt sich selbst immer für einen unpolitischen Künstler. In seinem der heimischen Landschaft, Stillleben, Portraits und weiblichen Akten gewidmeten Werk habe Ideologie keinen Platz gehabt. Tatsächlich ist das Gegenteil richtig, wie sein Biograf Pascal Metzger zeigt: Gradl beschwor eine „gute alte Zeit“, die sich problemlos mit Volksgemeinschaftsidyllen verknüpfen ließ. Auf persönlichen Wunsch Hitlers erfuhr er wohlwollendste Förderung. Er wurde Nürnberger Akademiedirektor, trat 1941 in die NSDAP ein und wurde sofort zum Ratsherren berufen. 1944 kam er gar auf die Liste der „gottbegnadeten Künstler“, die trotz der Kriegslage keinerlei Einschränkungen in ihrer Arbeit hinzunehmen hatten.
Beschrieben in:
– THT 15, S. 63-71

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