Hanns Oberlindober
(1896-1949), seit 1929 in Straubing, Mitaufbauer der NSDAP, Stadtrat. Seit 1929 in Obermenzing, ab 1930 MdR, 1933 Reichskriegsopferführer in Berlin, 1944 nach Konflikt mit Robert Ley des Amtes enthoben, 1947 wegen Namensverwechslung ausgeliefert nach Polen, dort 1949 verstorben.
Hanns Oberlindober ist im Zusammenhang mit dem NS-Staat als „Reichskriegsopferführer“ bekannt geworden, eine Position, die er von 1933 bis 1944/45 ausübte. Somit vertrat er die Kriegsbeschädigten und Kriegsopfer unter Parolen wie „Ehre und Recht für die deutschen Kriegsopfer“. Als Schreibtischtäter verherrlichte das „Frontkämpfertum“, wo immer es sich anbot. Nur wenige wissen, dass er vorher, wie seine Biografin Dorit-Maria Krenn darlegt, bis 1930 Stadtrat und NS-Funktionär in Straubing war, bevor er ins 1938 in München eingemeindete Obermenzing umzog. Nach Straubing war er 1921 gekommen, wo er heiratete und als Kaufmann lebte. In diesen neun Jahren wurde er „Gesicht“ und Anführer der dortigen nationalsozialistischen Bewegung.
Beschrieben in:
– THT 13, S. 308-317
