Hans Brand

Von | 3. August 2025

Dr. Hans Brand
* 9. April 1879 in Bayreuth, † 10. Januar 1959 in Pottenstein. Promovierter Bergbauingenieur, Karst- und Höhlenforscher, Lagerstättengeologe, Studienprofessor an der Gisela-Oberrealschule in München. Mit 60 Jahren Waffen-SS, Kommandeur der SS-Karstwehr (zuletzt: Standartenführer), die in Pottenstein in der Fränkischen Schweiz ausgebildet wurde. Brachte im Oktober 1942 ein KZ-Außenlager von Flossenbürg in die Stadt. 1943/45 bei der sog. „Partisanenbekämpfung“ in Slowenien und Norditalien mitverantwortlich an zahlreichen Massakern an der Zivilbevölkerung. Vor der Spruchkammer 1949 als „Entlasteter“ eingestuft.
Der Karst- und Höhlenforscher Hans Brand mag auf den ersten Eindruck hin harmlos wirken. Einen Namen hatte er sich als Lehrer bzw. Lagerstättengeologe gemacht. Weniger bekannt ist bis heute sein Treiben als glühender Nazi. Zwar fand er erst mit 60 Jahren zur Waffen-SS, dann aber mit voller Wucht: als persönlicher Freund Himmlers fiel er geradezu nach oben und sorgte, so sein Biograf Peter Engelbrecht, dafür, dass ein Außenlager des KZ Flossenbürg nach Pottenstein gelegt wurde. In der sog. Endphase des Zweiten Weltkriegs war er in Jugoslawien persönlich mitverantwortlich für ungeheuerliche Barbareien im Zusammenhang mit der sog. „Partisanenbekämpfung“. Doch noch viele Jahre nach seinem Tod 1959 galt er in seinem Heimatort als Ehrenmann.
Beschrieben in:
– THT 20, S. 26-35

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