Hans Fleischhacker

Von | 29. Februar 2020

Prof. Dr. Hans Fleischhacker
(1912-1992), Anthropologe, Universitäten Tübingen und Frankfurt, Obersturmführer („Schädelsammlung“)
Der Anthropologe Dr. Hans Fleischhacker war am „Generalplan Ost“ beteiligt. Er entschied, welche Polen „eindeutschungsfähig“ seien, welche als Zwangsarbeiter ins Reich geholt und welche als „fremdrassig“ ins Generalgouvernement zu deportieren seien. Um sich zu habilitieren, hatte er, so Madeleine Wegner, über 600 Handabdrücke von Juden anfertigen lassen, um mit ihrer Hilfe die Existenz einer jüdischen „Rasse“ nachweisen zu können! Später selektierte der Dozent an der Universität Tübingen im Juni 1943 in Auschwitz auch noch 29 Frauen und 57 Männer, um sie anschließend für eine Schädelsammlung (!) ermorden zu lassen! Da er zwischenzeitlich zur Waffen-SS eingezogen wurde, mussten die konservierten Leichen allerdings zunächst an der Reichsuniversität Straßburg zwischengelagert werden, wo sie dann 1944 von alliierten Truppen entdeckt und beschlagnahmt wurden. Seiner wissenschaftlichen Karriere hat all das nicht geschadet: die Goethe-Universität Frankfurt hat ihn nach Jahren als Privatdozent und einem kaum nachvollziehbaren Freispruch im „Ahnenerbe“-Prozess 1971 noch zum Professor ernannt.
Beschrieben in:
– THT 9, S. 92-106

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