Dr. Willy Frank
(1903-1984), Ltd. Zahnarzt Auschwitz und Dachau. Nach 1945 Zahnarzt in Stuttgart
Der Fall des Zahnarztes Dr. Willy Frank zeigt, mit welcher Dreistigkeit mancher beschuldigte NS-Täter später grundsätzlich nichts wusste und immer nur zugab, was unbestreitbar war. Werner Renz zeigt, wie auch Frank zunächst das Unschuldslamm gab: Ja, auch er habe in Auschwitz Rampendienst geleistet, aber eigentlich sei er immer nur herumgestanden, während ärztliche Aufgaben wie die Selektion der Häftlinge von Vollmedizinern übernommen wurden. Usw. usw. Dann gelang es1964, einen früheren Häftlingszahnarzt als Zeugen ausfindig zu machen. Seine Aussage führte dazu, dass Frank doch noch zu sieben Jahren Haft verurteilt werden konnte, von denen er immerhin knapp fünf Jahre absaß.
Beschrieben in:
– THT 10, S. 139-150
