Heinrich Höfler
(1897-1963), Funktionär der Caritas, nach 1945 Schleuser für NS-Belastete nach Südamerika, 1949-63 MdB
Heinrich Höfler, führender Caritas-Funktionär und ab 1949 Mitglied des Bundestags, saß wegen Förderung des „politischen Katholizismus“ 1944/45 für knapp ein Jahr im Gefängnis, was ihm 1946 die Anerkennung als „Opfer des Nationalsozialismus“ einbrachte. Dennoch war sein Wirken in der Nachkriegszeit nicht unproblematisch: Aus „christlicher Barmherzigkeit“ heraus engagierte er sich für deutsche Kriegsgefangene, darunter ausgewiesene Kriegsverbrecher; einigen verhalf er dazu, ihre Bestrafung abzumildern oder sich ganz der Justiz zu entziehen. Im Ergebnis war das ein „zweiter Verrat an den NS-Opfern“.
Beschrieben in:
– THT 6, S. 160-175
