Karl Leon Graf Du Moulin-Eckart

Von | 23. September 2022

Karl Leon Graf Du Moulin-Eckart
(11.1.1900 – 31.3.1991 Oberviechtach), Teilnehmer am „Röhm-Putsch”, SA-Brigadeführer, Leiter des SA-Nachrichtendienstes. Überlebte durch Zufall die Mordnacht 30. Juni/1. Juli 1934, KZ-„Ehrenhäftling“ bis 1936. Danach Privatier auf dem Familiengut in Winklarn.
Karl Leon Graf Du Moulin-Eckart ist eine Person aus dem Umfeld des homosexuellen, 1934 ermordeten Hauptmanns Ernst Röhm, Chef der SA. Als entwurzelter Soldat landete er zuerst beim rechtsextremen Wehrverband Reichskriegsflagge. Nach dem misslungenen Hitlerputsch und einem undurchsichtigen rechtswissenschaftlichen Studium wurde er 1930 Röhms Adjutant – laut seinem Biografen Franz Josef Merkl in dessen Privatwohnung und überschaubarem Erfolg. Du Moulin-Eckart erwies sich – zuletzt als SA-Brigadeführer – als tief verstrickt in SA-interne Ränkespiele. Den „Röhm-Putsch“ überlebte er rein zufällig, weil sein Zug nach Berlin Verspätung hatte. Danach war er – als „Ehrenhäftling – bis Ende 1936 in mehreren Konzentrationslagern inhaftiert, kam schließlich mit Hilfe Himmlers wieder auf die Beine, um dann 1942 als „wehrunwürdig“ aus der Reichswehr entlassen zu werden. Fortan widmete er sich ganz der Verwaltung seines Landgutes. Nach 1945 wurde er von der Spruchkammer als „Entlasteter“ anerkannt, heiratete und wurde Vater von drei Kindern.
Beschrieben in:
– THT 14, S. 231-239

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