Dr. Karl Steger
(1889-1954), Stadtpfarrer in Friedrichshafen, 1924-1928 MdL, 1927 Landesgeschäftsführer NSDAP, Präsident Landeskirchentag, „Deutscher Christ“
Der völkisch-nationale Dr. Karl Steger, der nie Mitglied der NSDAP war, zeigte sich davon überzeugt, dass Hitlers Kommen nicht Zufall, sondern eine Folge von Gottes Wille und Macht sei. Als nimmermüder Multifunktionär der „Deutschen Christen“, u.a. von 1933 bis 1945 Präsident des evangelischen Landeskirchentages, versuchte der Pfarrer aus Friedrichshafen, in Württemberg unter der Parole „Ein Gott, ein Christus, eine Nation“ die zentralisierte „unitarische Reichskirche“ durchzusetzen. Er hat, so Hans-Eberhard Dietrich zusammenfassend, am NS-Regime auch noch festgehalten, „als immer deutlicher wurde, wohin dieses Regime führt.“ Entgegen anderslautenden Einschätzungen blieb Steger nach 1945 unfähig zu „Einsicht oder gar Reue“.
Beschrieben in:
– THT 5, S. 257-271
