Konrad Rheindorf
(1896-?), 1920 Schutzpolizei, u. a. Lehrer an der Polizei-Offiziersschule Fürstenfeldbruck, ab 1943 SS-Polizei-Regiment 25, zuletzt Kommandeur der Ordnungspolizei in Lublin, ab 1956 stellv. Leiter der Bayerischen Landpolizei im Regierungsbezirk Schwaben.
Konrad Rheindorf hatte nach 1945 ausgesprochenes Glück. Weil der Beamte noch vor Kriegsende als „vermisst“ galt, wurde er nach 1945 von der amerikanischen Militärregierung nicht entlassen. Als er dann 1955 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, war er über einen Antrag der Ehefrau, die auf finanzielle Unterstützung geklagt hatte, längst als „nicht betroffen“ entnazifiziert worden. So konnte, wie der Polizeihistoriker Marcus Schreiner-Bosic ausführt, ein ehemaliger Kommandeur der Ordnungspolizei, tief in NS-Massenverbrechen verstrickt, bei der Regierung von Schwaben wiederangestellt und sogar noch zum Oberpolizeirat befördert werden.
Beschrieben in:
– THT 11, S. 251-259
