Prof. Dr. Ludwig Mühlhausen
(1888-1956), phil., Keltologe, SS-Ahnenerbe, „Germanischer Wissenschaftseinsatz“
Der Professor für keltische Philologie, SS-Untersturmführer Prof. Dr. Ludwig Mühlhausen, gab in „partieller Amnesie“ nach 1945 den harmlosen, unpolitischen Wissenschaftler, über den auch die Behörden am letzten Wohnort Oberkirchberg bei Ulm „nichts Nachteiliges“ zu berichten wussten. Dabei, so sein Biograf Christoph Sterzenbach, sei Mühlhausen der „Prototyp eines überzeugten Nationalsozialisten“ gewesen, der sich und die Keltologie in den Dienst des Regimes gestellt habe. Seine Beteiligung am „Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften“ lag darin, „indogermanisches Ahnenerbe“ zu aktivieren und eine rassische Nähe der Germanen zu Iren, Schotten, Wallisern und Bretonen zu behaupten. Er arbeitete u.a. mit antienglischer Stoßrichtung in der Rundfunkpropaganda und bei der Erstellung eines „Militärgeografischen Handbuches“.
Beschrieben in:
– THT 2, S. 130-140
