Dr. Magdalene Schütte
(1904-1980), Dr. med., Kinderärztin, Reichsausschussärztin am Städtischen Kinderkrankenhaus Stuttgart, nach 1945 am Kreiskrankenhaus Aalen
Die Kinderärztin Dr. Magdalene Schütte, nach 1947 zwanzig Jahre lang Chefärztin in Aalen, verschwieg zeitlebens ihre Rolle während der NS-Krankenmorde. Nur einem Geständnis des ehemaligen Gaugesundheitsführers Eugen Stähle vor der Spruchkammer Schorndorf ist es zu verdanken, dass auch sie belastet wurde: „Die Betroffene hat sich seinerzeit bereit erklärt, die Vernichtung erbkranker Kinder durchzuführen.“ Ihr Biograf Karl-Horst Marquart erläutert ihren Werdegang, der immer unter dem Gesichtspunkt des Erklimmens weiterer Stufe auf der Karriereleiter verstanden werden muss. Nach 1945 stritt sie alle Anschuldigungen ab und wollte nur „zum Schein“ an Krankenmorden beteiligt gewesen sein: die einschlägig bestellten Medikamente seinen „nie zum Töten“ verwendet worden. In Aalen wurde 1967 ihr „ehrenvoller Abschied“ gefeiert.
Beschrieben in:
– THT 3, S. 200-208
