Otto Häcker
(1902-1963), Pfarrer von Bräunisheim/Ostalb, Mitglied der NSDAP, „Deutscher Christ“
Der aus Böblingen stammende, unständige evangelische Pfarrer von Bräunisheim im heutigen Alb-Donau-Kreis, Otto Häcker, hatte sich über Mitgliedschaften in der neupietistischen „Süddeutschen Gemeinschaft“ sowie der „Deutschen Christusbewegung“ (DC) politisch nach rechts verabschiedet, bevor er 1937 auch formelles Mitglied der NSDAP wurde. Doch der Oberkirchenrat beließ es, wie Hans-Eberhard Dietrich ausführt, bei tadelnden Verbalnoten, versagte ihm andererseits aber auch eine ständige Anstellung. Deshalb ersuchte Häcker 1940 selbst um Entlassung und wurde zum Heeresdienst eingezogen. Seine Familie blieb derweil im Pfarrhaus wohnen. Nach 1945 wurde er nicht mehr in den landeskirchlichen Dienst übernommen. Belegt sind Mitgliedschaften und eine Tätigkeit als Pfarrer in freikirchlichen Nachfolgeorganisationen der DC. 1953 fand er Anstellung als Lehrer an der Volksschule Unterbrüden im Kreis Backnang.
Beschrieben in:
– THT 2, S. 79-89
