Otto Röhm

Von | 29. Februar 2020

Dr. Otto Röhm
(1902-1990), Bürgermeister der Stadt Böblingen, NSDAP seit 1933
Der Böblinger Bürgermeister Dr. Otto Röhm gehörte zu den nicht mehr gewählten, sondern von den NS-Behörden ernannten Kommunalbeamten. Seine Karriere hatte er durch einschlägiges Engagement als Amtswalter der NSDAP gut vorbereitet. Es dauerte dennoch über vier Jahre, bis eine seiner Bewerbungen erfolgreich war. Zwar sei er nach Sichtung der verfügbaren Quellen in NS-typische Verbrechen nicht „direkt“ verwickelt gewesen, wie sein Biograf Christoph Florian hervorhebt. Aber qua Amt musste er dem Regime dienen, „auch bei Handlungen, die gegen fundamentale Menschenrechte verstießen“. Insofern wurde er 1949 als Belasteter eingestuft. Versuche, in den Landesdienst zurückzukehren, scheiterten. Bis 1967 leitete er bei der Stadt Stuttgart das Amt für Zivilschutz. Röhm repräsentierte „einen radikaleren Typus des elitären, konservativen, demokratie- und republikfernen Beamten.“ Das hat nach 1945 nicht gestört.
Beschrieben in:
– THT 10, S. 386-397

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