Richard Baer

Von | 23. September 2022

Richard Baer
(9.9.1911 Floß – 17.6.1963 Frankfurt), ab Lager-SS; Obersturmbannführer und Kriminalrat, 1942 – 1944 Adjutant Oswald Pohl im SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt, 1944 letzter Kommandant Auschwitz („noch schlimmer als Höß“), 1945 Kommandant Mittelbau-Dora. 1945-1960 unter falschem Namen Waldarbeiter.
Der Konditor Richard Baer, nach 1933 zuerst Hilfspolizist in Weiden, dann abkommandiert zur Ausbildung ins KZ Dachau, gehört zu den vergleichsweise jüngeren Nazis, deren große Chance auf Aufstieg, wie Wolf-Ulrich Strittmatter schreibt, in vorauseilendem Gehorsam gegenüber den vorgesetzten „Alten Kämpfern“ bestand. Als bedingungslos loyaler „Mann fürs Grobe“ war er von November 1942 bis Mai 1944 sogar Adjutant von Oswald Pohl, Chef des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes. Danach wurde er 32-jährig letzter Kommandant in Auschwitz bzw. in Mittelbau-Dora. Nach Kriegsende kam Baer erst 1960 in Untersuchungshaft; jetzt wurde ihm die „Tötung einer unbestimmten Vielzahl“ von Häftlingen vorgeworfen. Doch mit 51 Jahren verstarb er 1963, bevor ein Urteil gefallen war.
Beschrieben in:
– THT 14, S. 60-77

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