Rudolf Bilfinger

Von | 29. Februar 2020

Dr. Rudolf Bilfinger
(1903-1996), Jurist, 1934 Gestapo Stuttgart, ab 1937 Hauptamt der Sipo (ab 1939: RSHA) Berlin, 1943 KdS Toulouse, 1944/45 Verwaltungschef beim BdS Krakau, 1946 an Frankreich ausgeliefert, dort 1953 zu acht Jahren Zwangsarbeit verurteilt, Rückkehr nach Deutschland, erneut Staatsdienst, zuletzt Oberverwaltungsgerichtsrat am VGH Baden-Württemberg, 1965 „freiwilliger“ vorzeitiger Ruhestand
Juristische Verfahren gegen NS-Belastete kamen oft zu spät und endeten häufig mit erstaunlich milden Strafen. Die Biografin von Dr. Rudolf Bilfinger, Astrid Gehrig, zeigt minutiös auf, dass dieser mit Gestaposachen befasster Jurist und Verwaltungsexperte der SS als „Schreibtischtäter“ ganz genau wusste, wovon man später Kenntnis haben durfte und woran man sich besser nicht erinnerte. Seine „reaktive Wiedereingliederung“ tat das ihre und so galt Bilfinger schon bald wieder als „völlig einwandfreier Ehrenmann“, der als Oberverwaltungsgerichtsrat Dienst am Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim tun durfte.
Beschrieben in:
– THT 10, S. 50-81

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