Dr. Walther Krauß
* 6. April 1888 in Neumarkt/OPf., † 24. Januar 1961 in Nürnberg. Arzt und Verleger, 4/1930 – 5/1945 NSDAP, NS-Multifunktionär, 9/1930 – 4/1934 SA (zuletzt: Sanitätsobersturmbannführer), 8/1930-8/1938 Kreisleiter Eichstätt, 5/1933 – 3/1938 Oberbürgermeister Eichstätt, MdL. 1948 Einstufung in Gruppe Il (Belasteter), 1951 Bestätigung dieser Einstufung.
Dr. Walther Krauß, lebenslustiger Kreisleiter 1930–1938 und seit 1933 auch Oberbürgermeister galt nach 1945 als „schärfster“ unter den Eichstätter Kreisleitern. Eichstätt, im Buch über mittelfränkische NS-Belastete? Diese Region gehört inzwischen zu Oberbayern, war bis 1972 aber Teil von Mittelfranken, weshalb sie hier Berücksichtigung findet. Krauß wurde nach 1945 vor allem wegen seiner Haltung gegenüber der katholischen Kirche verdammt. Es zeigt sich aber, dass dieser Vorwurf zumindest erweitert werden sollte; seine eigentliche Unduldsamkeit richtete sich viel mehr noch gegen die Juden. Schon 1935 erwies er sich als gnadenloser Vordenker ihres kommenden Leidensweges.
Beschrieben in:
– THT 15, S. 122-131
