Wilhelm Spengler

Von | 5. Dezember 2021

Wilhelm Spengler
(1907 – 1961), Germanist, 1933 SD (zuletzt: SS-Standartenführer), Leiter der Hauptabteilungen „Presse und Schrifttum“ und „Kulturelles Leben“ des Sicherheitsdienstes, Leiter der Amtsgruppe III C (Kultur) im Reichssicherheitshauptamt, ab 1935 wesentlich am Aufbau der Hexenforschungsstelle der SS beteiligt. 1942/43 Einsatzgruppe D. In den 50er-Jahren Lektor des Verlags Gerhard Stalling, Oldenburg, 1951 Pressewart der „Stillen Hilfe”.
Einer wie Wilhelm Spengler galt lange Zeit nicht als NS-Täter. Dabei stand er im „Sicherheitsdienst“ an vorderster ideologischer Front, war trickreicher Interpret und Ideengeber des Nationalsozialismus im Reichssicherheitshauptamt, als Angehöriger der „kämpfenden Verwaltung“ an Partisanenmorden beteiligt und auch nach 1945 unbelehrbar. Wie ist das möglich? Spenglers Biograf Gerd Simon vermutet, Spenglers lebenslanges Netzwerk guter Beziehungen und dadurch möglich gewordene Vernebelungen hätten ihn letztlich vor der Anklage geschützt. Dabei gibt es rückblickend nur ganz wenige Nazis, die ähnlich scharfsinnig und folgenreich zu analysieren in der Lage waren. Um das zu verdeutlichen, zitiert Simon ausgiebig und sehr erhellend aus Spenglers Schriften.
Beschrieben in:
– THT 12, S. 310-321

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