Dr. Wilhelm v. Scholz
(1874-1969), Dr. phil., Dichter, Präsident der Sektion Dichtung der Preußischen Akademie der Künste. 1941 NSDAP, 1944 auf der „Gottbegnadeten-Liste“
Ein besonderer Fall ist zweifellos der des Dichters Wilhelm v. Scholz. Sein Biograf Manfred Bosch erkennt einen vor 1933 „humanistisch“ gesinnten Mann, der nach 1933 „Selbstverrat“ begangen und nach 1945 „unter dem Unstern verweigerter Einsicht und apologetischer Abwehr“ gestanden habe. Seine Anpassung ans Dritte Reich bleibe „letztlich rätselhaft“. Vielleicht hilft dies weiter: Seine Auflagen stiegen und mit ihnen das Einkommen. 1944 setzte ihn das Propaganda-Ministerium gar auf die „Gottbegnadeten-Liste“ der „Unersetzlichen“. Und nach 1945 behauptete er glatt, sich im Dritten Reich „getarnt“ zu haben und in Wahrheit ein „theoretischer Widerständler“ gewesen zu sein!
Beschrieben in:
– THT 5, S. 201-218
