Wolfgang Seuß
* 4. März 1907 in Nürnberg, † 27. August 1979 in Pfaffenhofen a. d. Ilm. Schlosser, 1932 SS, 1933 NSDAP, 1933 SS-Mann, Wachmannschaft KZ Dachau, 1934 SS-Mann, Kommandantur, Kommandoführer, Blockführer, 1938 Rapportführer, 1939 SS-Hauptscharführer. Seit 13.8.1942 KZ Natzweiler-Struthof, Rapportführer bzw. Schutzhaftlagerführer bis 1945; 11/1944 Kommandantur Natzweiler in Guttenbach, Schutzhaftlagerführer „ohne Bereich“. 1945 britische Kriegsgefangenschaft, Internierungslager Neuengamme, 1946 „Natzweiler Trial“, Wuppertal, 1948 Entnazifizierung, 1950 Militärgefängnis Metz, 1954 Natzweiler Gruppenprozess vor dem französischen Militärgericht Metz, Todesurteil, 1955 Militärgericht Paris, Todesurteil bestätigt, 1959 zu lebenslänglicher Haft umgewandelt, 1960 in die BRD abgeschoben, Prozess Landgericht München wg. Mordes an einem jüdischen Häftling, Urteil: lebenslängliches Zuchthaus, 1970 zur Bewährung entlassen.
Die Gebrüder Josef und Wolfgang Seuß gehörten als Absolventen der „Dachauer Schule“ zu den besonders „gefühllosen und unbarmherzigen“ Angehörigen der Konzentrationslager-SS. Arbeitslos seit 1928 erhielten beide von der SS einen sicheren Arbeitsplatz mit „nahezu unbegrenzter Machtstellung gegenüber Tausenden von Häftlingen, die ihrem Kontroll- und Strafregime ausgeliefert waren“, wie ihr Biograf Markus Wolter schreibt. Ihr Tun widerspiegelt sich in ihren Spitznamen: „Zack-Zack“ der eine, „Kreatur“ der andere. Beide wurden nach 1945 für ihre Verbrechen zum Tode verurteilt; vollstreckt wurde das Urteil nur an einem der Brüder.
Beschrieben in:
– THT 17, S. 354-370
