Albert Rapp
(1908 Schorndorf -1975), Jurist, SS-Obersturmbannführer, 1940 Leiter „Umwandererzentralstelle“ Posen, 2/1942 – 1/1943 Anführer Sonderkommando 7a, 1965 lebenslange Haft
Am Massenmörder Albert Rapp lässt sich zeigen, was diesen SD-Führer im Innersten antrieb. Eigentlich gab es in seinem Leben nur den Nationalsozialismus: Einsatz an ständig wechselnden Orten, manchmal mit „positiver“ Bevölkerungspolitik befasst wie der Vertreibung von 80.000 Juden und Polen bei anschließender Ansiedelung von „Volksdeutschen“, genauso aber auch in „negativer“ Bevölkerungspolitik tätig: Tausende Massenmorde, die er als Sonderkommandoführer verantwortete. Auffallend ist sein durch die Quellen überlieferter „extremer Übereifer“, sein „herrisches“ Auftreten, seine Unfähigkeit, Widersprich zu ertragen, so sein Biograf Stefan Klemp. Dieses Verhalten rächte sich für ihn 1961, als viele Untergebene gegen ihren unbeliebten Chef bereitwillig aussagten und Rapp zu einem „lebenslänglich“ verhalfen.
Beschrieben in:
– THT 10, S. 354-375
