Alfred Jodl
* 10. Mai 1890 in Würzburg, † 16. Oktober 1946 in Nürnberg. Berufssoldat, zuletzt Generaloberst und Chef des Wehrmachtführungsstabes im Oberkommando der Wehrmacht (OKW), 1944 NSDAP, schon vorher überzeugter Nationalsozialist.
Generaloberst Alfred Jodl war zuletzt Chef des Wehrmachtführungsstabes im Oberkommando der Wehrmacht. Als wichtigster Besprechungsoffizier traf er sich des Öfteren mit Hitler, hatte Anteil an dessen Verbrechen. Der handschriftliche Entwurf zum „Kommissarbefehl“ stammte von ihm. Für Nordnorwegen befahl er 1944 im Begleitschreiben die Evakuierung aller Menschen und das Niederbrennen ihrer Häuser usw. usw. In Sachen Judenvernichtung will Jodl nach 1945 von nichts gewusst haben; er sei von Himmler in die Irre geführt worden. Sein Biograf Jörg Becker arbeitet heraus, dass ausgerechnet Jodl die „saubere Wehrmacht“ verkörpern wollte und dass er bis zu seiner Hinrichtung behauptete, nur seine „Pflicht gegen Volk und Vaterland“ erfüllt zu haben, während allein die Führung der NSDAP für „das Böse“ zuständig gewesen sei. Bis heute existiert auf der Fraueninsel im Chiemsee ein leeres Grabmal für ihn, als wäre er nie als Hauptkriegsverbrecher verurteilt worden, die Opfer des Nationalsozialismus in geschichtsrevisionistischem Sinne verhöhnend.
Beschrieben in:
– THT 19, S. 132-142
