Dr. Otto Hellmuth
* 22. Juli 1896 in Markt Einersheim, † 20. April 1968 in Reutlingen. Zahnarzt, Dr. med. dent.; 9/1914–9/1918 Reichswehr, zuletzt Unteroffizier; 1923 DVSTB-Kreisleiter Nordbayern und NSDAP-OG-Leiter Pappenheim; 1927 ehrenamtlicher Gauleiter des NSDAP-Untergaus Unterfranken; 1928/33 MdL Bayern; 1931/45 Gauleiter Unterfranken; 11/1933–1945 MdR; 1934/45 Regierungspräsident; 1942/45 Reichsverteidigungskommissar; 1947 Todesurteil; 6/1955 begnadigt.
Der Zahnarzt Dr. Otto Hellmuth, Gauleiter und gleichzeitig Regierungspräsident in Unterfranken/Mainfranken, war laut seinem Biografen Ulf Freier-Otten „gewalterprobt und voller Entschlossenheit, sich und seine menschenverachtenden Ziele durchzusetzen.“ 1918 sei sein Menschenbild infolge des Weltkrieges „moralisch verwüstet“ gewesen, womit sein erklärtes Ziel vom Aufbau einer „mainfränkischen Identität“ entsprechend dubios wird. Im Unterschied zu anderen Gauleitern gelang es ihm nie, seine Machtposition über Mainfranken hinaus auszubauen. Auch nach 1945 blieb er ein überzeugter Nationalsozialist. Gegen Proteste erhielt Hellmuth den Vorzug unter 21 Mitbewerbern bei der Zulassung für alle Kassen durch die AOK Reutlingen, wo er sich 1958 als Zahnarzt niederließ.
Beschrieben in:
– THT 19, S. 115-131
