Alwin Seifert

Von | 16. Juli 2023

Alwin Seifert
* 31. Mai 1890 in München, † 27. Februar 1972 in Stadthagen/Niedersachsen. Landschaftsarchitekt („Reichslandschaftsanwalt“), Hochschullehrer in Weihenstephan, Heimatpfleger, Naturschützer.
Alwin Seifert dürfte einigen wenigen noch ein Begriff sein, denn bis zu seinem Tode 1972 betätigte er sich als Landschaftsgestalter und Naturschützer, von 1958 bis 1963 als Chef beim „Bund Naturschutz“. Grundsätzlich ging es ihm aber weniger um ein Bewahren der Landschaft als um ihre aktive Gestaltung durch vermeintliche Fachleute. Insofern blieb er zeitlebens seiner Rolle als „Reichslandschaftsanwalt“ treu, die er in NS-Zeiten beispielsweise durch „landschaftliche Eingliederung“ von Autobahnen zu erfüllen suchte. Als „Kollaborateur“ der Nazis hatte er Anteil an deren Versprechen einer Versöhnung von Natur und Technik, wie sein Biograf Peter Bierl anmerkt. Flächen und Ressourcen seien mit seiner Zustimmung bedenkenlos verbraucht worden, der Naturschutz sei auch mit seiner Hilfe zum Alibi verkommen.
Beschrieben in:
– THT 16, S. 363-372

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