Auguste Reber-Gruber
* 12. Januar 1892 in München, † 20. Januar 1946 in Garmisch-Partenkirchen. Lehrerin, Dr. phil., Bund Deutscher Mädel (zuletzt: Gauführerin), 1932 NSDAP, 1933 Vorsitzende des Bayerischen Lehrerinnenbundes, aufgegangen im Nationalsozialistischen Lehrerbund, dort Reichsreferentin für weibliche Erziehung, 1936 Professorin an der Hans-Schemm-Hochschule für Lehrerbildung Pasing.
Die Lehrerin Auguste Reber-Gruber ergatterte im Nationalsozialismus eine der wenigen Führungsrollen für Frauen. Ob in der Schule, beim „Bund Deutscher Mädel“, als Verbandsfunktionärin, als „Reichsreferentin“ oder als Professorin in der Lehrerbildung: Immer kämpfte sie für eine separate Mädchenerziehung, deren Ziel, wie ihr Biograf Peter Bierl schreibt, „unverrückbar die kommende Mutter“ zu sein habe. Aus einem „Gesetz der Polarität zwischen den Geschlechtern“ und entgegen jeder als „liberalistisch“ denunzierten Gleichberechtigung leitete Reber-Gruber ganz im Sinne der Machthaber die Forderung nach angeblicher „Kameradschaft“ zwischen Mann und Frau ab. Bei Reber-Gruber lässt sich gut zeigen, welche Ziele die faschistische Pädagogik hatte und welche gesellschaftlichen Kräfte ähnlich dachten.
Beschrieben in:
– THT 17, S. 273-281
