Carl Oberkamp

Von | 16. Juli 2023

Carl Ritter von Oberkamp
* 30. Oktober 1893 in München, † 4. Mai 1947 in Belgrad. Berufssoldat in kaiserlicher Armee, Wehrmacht und Waffen-SS, zuletzt SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS, Sportlehrer, Heeresbergführer, 1933 NSDAP, 1938 Wechsel von der Wehrmacht zur Waffen-SS, Taktik-lehrer an SS-Junkerschulen, Kommandeur SS-Regiment „Germania“ und SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“, mehrere Inspektionen im SS-Führungshauptamt, in amerikanischer Gefangenschaft, Auslieferung an Jugoslawien, zum Tode verurteilt, hingerichtet.
Carl Ritter von Oberkamp gehörte nach dem Ersten Weltkrieg ins republikfeindliche Münchner politische Biotop. Im „Bund Oberland“ lernte er u.a. Heinrich Himmler (1900–1945) kennen, der anfänglich seine schützende Hand über ihn hielt, wie sein Biograf Wolf-Ulrich Strittmatter feststellte. Als „Führerausbilder“ im „Freiwilligen Arbeitsdienst“, danach beim „Chef des Ausbildungswesens“ der SA praktizierte er genuine nationalsozialistische Erziehungsarbeit, bevor er 1934 in die Wehrmacht und 1938 in die Waffen-SS eintrat. Dort fiel er schon bald durch besonders brutales Vorgehen auf, verbunden aber immer auch mit schwieriger Kommunikation zu den jeweiligen Vorgesetzten. Eigenmächtigkeiten und offener Ungehorsam endeten schließlich in einer Strafversetzung. Seine Maßlosigkeit beim Umgang mit den Opfern war ein wichtiger Grund, dass er 1947 in Belgrad zum Tod durch den Strang verurteilt wurde.
Beschrieben in:
– THT 16, S. 308-324

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