Erhard Bruder
(1900-1966), Kulturamtsleiter Biberach, städtischer NS-Multifunktionär
Frank Brunecker schreibt über den Biberacher Stadtgranden Erhard Bruder, zeitlebens ein quirliger, aber letztlich eben doch blamabler Kulturmanager. Bruder legte zeitlebens großen Wert darauf, auf seinem Gebiet im Interesse seiner Heimatstadt gehandelt zu haben, obwohl er doch nur systemstabilisierendes Rädchen in einem menschenfeindlichen Getriebe war, das durch engstirnige Leute wie ihn optimal funktionierte. In NS-Zeiten war er stolz darauf, dass Oberschwaben nie „entartete Kunst geboren“ habe. Noch in den 1950er Jahren fand er nichts dabei, NS-Raubkunst im Biberacher Museum zu präsentieren. Bemerkenswert ist Bruneckers Interpretation von Bruders Kirchenaustritt 1935 und seinem Wiedereintritt in die evangelische Kirche 1946.
Beschrieben in:
– THT 4, S. 51-69
