Erich Walz
* 2. Oktober 1899 in Heidenheim (Mfr.), † 13. September 1983 Neustadt a.d. Aisch. Volksschullehrer, 1919 Freikorps Epp, 1921 Bund Oberland, Kreisgruppenführer, 1929 NSDAP, 1932 SA, 1932 Kreisredner, 1937 Gauredner, 1943 Standartenführer, 1943 Führer der SA, 1943 Goldenes Parteiabzeichen, 1936-1945 Kreisleiter Kreis Lauf a.d. Pegnitz, ab 1940 zusätzlich Kreisleiter Hersbruck (ab 1942 zusammengefasst als „Fränkische Alb”), 1945-1949 Gefangenschaft, Internierung, Haft, 1957-1967 Lehrer in Neustadt a.d. Aisch.
Die Spruchkammerakte des Erich Walz, Kreisleiter von Lauf bzw. Hersbruck, umfasse, so seine Biografin Ina Schönwald, „ganze 1.017 Seiten und zeugt damit von der Fülle der Verbrechen und des Terrors, den eine Person mit Hilfe eines perfiden Netzwerks auszuüben imstande war.“ Lehrer Walz (ein Anhänger beschrieb ihn als „vornehm, fein, hilfsbereit“) entstammte einem deutschnationalen Elternhaus, kämpfte im Freikorps, dann im Bund Oberland, schließlich für die NSDAP. Laut Schönwald war er „maßgeblich am Aufbau des Nationalsozialismus in Franken […] beteiligt.“ Durch und durch intolerant, mit eisernem Besen, und trotzdem nach 1945 nicht unbeliebt: Walz verkörperte die Rückwärtsgewandtheit in Teilen der „braunen Ex-Bastion“ Mittelfranken über 1945 hinaus wie vielleicht kein anderer.
Beschrieben in:
– THT 15, S. 312-325
