Franz Hößler

Von | 5. Dezember 2021

Franz Hößler
(1906 – 1945), Koch, Anfang 1930er Jahre arbeitslos. 1932 SS + NSDAP, zuletzt SS-Obersturmführer, SS-Führer in den Konzentrationslagern Dachau, Auschwitz, Mittelbau-Dora, Neckarelz und Bergen-Belsen, 1942 Sonderkommando Hößler zur Beseitigung verscharrter Leichen, im britischen Belsen Trial in Lüneburg 1945 zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Wenn es in diesem Buch noch eine Steigerung zur besonders unerfreulichen Figur geben sollte, dann trifft dies auf Franz Hößler zu. In mehreren Konzentrationslagern, insb. in Auschwitz und in Stutthof wurde er zum Inbegriff des ruchlosen, ja bestialischen Täters. Niemand weiß, was ihn eigentlich angetrieben hat, auch kennt niemand die Zahl seiner Opfer. Sein übles Handwerk erlernte er „von der Pike auf“ unter Theodor Eicke im KZ Dachau. Als Schutzhaftlagerführer war Hößler dann die entscheidende Figur beim Sterben von Tausenden, dabei manchmal innerlich getrieben, manchmal auch völlig gleichgültig. Nach 1945 zum Tode verurteilt, versuchte auch er noch, sich während seines Prozesses zum Opfer zu stilisieren! Sein Biograf Wolf-Ulrich Strittmatter hält das für geradezu grotesk.
Beschrieben in:
– THT 12, S. 115-128

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