Franz Josef Huber

Von | 16. Juli 2023

Franz Josef Huber
* 22. Januar 1902 in München, † 30. Januar 1975 in München. Beamter der Abt. Politische Polizei im Polizeipräsidium München, 1934 SS (zuletzt Brigadeführer und Generalleutnant der Polizei) und Abordnung zur Gestapo Berlin, 1937 NSDAP und Abordnung ins RSHA,1938-1944 Chef Gestapo Wien, bis 1949 in amerikanischer Haft, 1949 „Mitläufer” (erste Spruchkammerverhandlung), „Hauptschuldiger” (zweite Verhandlung, 1955 aufgehoben). Seit 1950 Kontakte zur Organisation Gehlen, 1957-1967 freier Mitarbeiter des BND.
Ein „Opportunist ohne Reue“: So nennt Michael E. Holzmann den lebenslangen Geheimagenten Franz Josef Huber, der sich „mit schnellem Verstand und untrüglichem Gespür für Gefahren“ seinen jeweiligen Vorgesetzten bereitwillig unterwarf. Dabei habe er die „Schmutzarbeit seinen nachgeordneten Mitarbeitern […] überlassen, dadurch kaum Spuren […] hinterlassen und nach 1945 seine Hände in Unschuld“ gewaschen. Huber, u.a. 1939 eingesetzt bei den Ermittlungen gegen den Widerstandskämpfer Georg Elser, begann schon 1942, sich rückzuversichern, was sich nach dem Krieg für ihn auszahlte und in eine bescheidene Anstellung beim Bundesnachrichtendienst mündete.
Beschrieben in:
– THT 16, S. 240-248

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