Leonhard Halmanseger

Von | 16. Juli 2023

Leonhard Halmanseger
* 16. Oktober 1892 in Dürrnhaar, Gem. Aying, † 5. Februar 1991 in Bad Tölz. Polizeibeamter (Gestapo, zuletzt 1943 Kriminalkommissar, V-Mann-Führer), 1938 SS (zuletzt: Hauptsturmführer), 1941 NSDAP, 1948 Entnazifizierung als „Mitläufer” (Gruppe IV) und bis 1957 im Staatsdienst (Landesamt für Verfassungsschutz): „Halmanseger ist ein seit Jahrzehnten auf dem Gebiet des politischen Nachrichtenwesens erfahrener Beamter, der sich beim Aufbau des Amtes hervorragend bewährt hat. Er darf mit Recht als eine der Stützen des Amtes angesprochen werden.“
Leonhard Halmanseger, Gestapobeamter und seit 1943 im Rang eines Kriminalkommissars, war schon 1914 Schutzmann bei der Polizeidirektion München geworden. Seit den frühen 1920er Jahren gehörte er der „Politischen Abteilung“ an, die schon immer „einen strammen rechten Kurs“ verfolgte, wie sein Biograf Joachim Schröder anmerkt. In NS-Zeiten galt seine Einstellung zum nationalsozialistischen Staat als „gefestigt“. Nach 1945 wollte er keine Verbrechen begangen haben, bezweifelte auch, ob man die „Abwehr gegen den Kommunismus als unsittlich“ bezeichnen könne. Es mag mit dieser Haltung zusammenhängen, dass er ab 1950 über die Grenzpolizei schließlich 1952 beim Landesamt für Verfassungsschutz beschäftigt wurde. Seine Einstellung zum demokratischen Staat sei „bedenkenfrei“; als „flotter, äußerst rühriger Arbeiter, findiger, anständiger Mensch“ sei er „eine der Stützen des Amtes“, so ein Vorgesetzter.
Beschrieben in:
– THT 16, S. 227-239

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