Friedrich Maderholz
*7.November 1919 in Weißenburg, † 2. Dezember 1972 in Weißenburg. Polizist und Wachmann; 1935 Hitlerjugend, 1940 Rottwachtmeister, 1942-1943 Vernichtungslager Chetmno (Kulmhof), 1943 SS und Division Prinz Eugen. 11/1943 schwere Verwundung und Beinamputation.
Der Fall des Polizisten und Wachmanns Friedrich Maderholz aus Weißenburg zeigt in zunächst verblüffender Weise, wie jemand eher zufällig in das Tätergeschehen gelangen konnte: Als für das neu zu errichtende Lager in Kulmhof „Freiwillige zum Kartoffelschälen“ gesucht wurden, habe er sich 1942 dorthin versetzen lassen, um dann allerdings inmitten der Hölle eines Vernichtungslagers zu landen. Laue Versuche, sich wieder versetzen zu lassen, seien allesamt gescheitert. Obwohl er darüber hinaus auch noch als Feldgendarmerist bei der für ihre brutalen Kriegsverbrechen berüchtigten SS-Division Prinz Eugen auf dem Balkan diente, hat man ihn, wie sein Biograf Anders O. Stensager herausgefunden hat, 1965 in zweiter Instanz straflos belassen.
Beschrieben in:
– THT 15, S. 180-188
