Fritz Reinhardt

Von | 28. September 2024

Fritz Reinhardt
* 3. April 1895 in Ilmenau/ Thüringen, † 17. Juni 1969 In Regensburg. Politiker und Steuerfachmann, 1923/26 bis 1945 NSDAP, seit 1927 NS-Multifunktionär, u.a. 1928/30 NSDAP-Gauleiter in Oberbayern, 1924 Leiter einer Fernhandelsschule sowie 1929 der NSDAP-Rednerschule in Herrsching, 1928/33 Reichspropagandaleiter II, 1930/45 MdR, 1933/45 Staatssekretär im Reichsfinanzministerium, 1935/43 Leiter der Reichsfinanzschule Herrsching, 1938 SA-Obergruppenführer.
Fritz Reinhardt ist als Lebenskünstler anzusehen, wie ihn nur der Nationalsozialismus hervorbringen konnte: Obwohl er nie über eine kaufmännische Lehre hinausgekommen ist, eröffnete der NS-Multifunktionär, der es schließlich zum Gauleiter bzw. „auf persönliche Weisung Hitlers“ zum Staatssekretär im Finanzministerium bringen sollte, 1924 eine „Fernhandelsschule“, 1929 eine „Rednerschule“, aus der 1935 die Reichsfinanzschule Herrsching wurde. Hier wurden von dem „talentierten Managertyp“, so seine Biografin Friedrike Hellerer, zuerst „Steuerfachleute“, aber auch Kreis- und Gauredner der NSDAP hervorgebracht. Nach 1945 und einer kurzen Verurteilung ins Arbeitslager trat er als Autor zahlreicher Steuerfachbücher hervor. Ob die Leser:innen seine Rolle bei der steuerlichen Diskriminierung von Juden noch kannten?
Beschrieben in:
– THT 18, S. 248-259

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