Herbert Reinecker
* 24. Dezember 1914 in Hagen, † 27. Januar 2007 in Kempfenhausen/Starnberger See. Schriftsteller, Drehbuchschreiber (nach 1945 u.a. „Der Kommissar“, „Derrick“, „Das Traumschiff“), Jugendbuchautor. 1932 Hitlerjugend (zuletzt: Oberbannführer), 1935 Presse- und Propagandaamt der Reichsjugendführung, 1936 „Hauptschriftleiter“ von „Der Pimpf“, 1940 Kriegsberichterstatter bei der Waffen-SS, 1943 NSDAP, 1943 „Hauptschriftleiter“ von „Junge Welt“, 1944 Aufnahmeantrag Allgemeine SS. Keine Entnazifizierung.
Der Drehbuchautor Herbert Reinecker, der nach 1945 beim ZDF mit Produktionen wie „Der Kommissar“, „Derrick“ oder „Das Traumschiff“ berühmt wurde, galt im Dritten Reich als aufstrebender Jugendbuchautor, der sich zunächst propagandistisch für die Hitlerjugend und später als Kriegsberichterstatter bei der Waffen-SS versuchen durfte. Sein Biograf Frank-Uwe Betz untersucht Reinecker und hält es für „angebracht, fortwirkende vor- und antidemokratische, ja antizivilisatorische mentale, politische und psychologische Residuen als Ausweis einer unterschwelligen kulturellen Kontinuität zu identifizieren und mit Mitteln der Aufklärung und Kunst zu bearbeiten und aufzulösen.“
Beschrieben in:
– THT 18, S. 230-247
