Georg Schallermair
* 29. Dezember 1894 in Hebertshausen bei Dachau, † 7. Juni 1951 in Landsberg. Gelernter Betonbauer, Feldwebel der Wehrmacht, SS-Hauptscharführer, 1914-1918 Kriegsteilnehmer, 1937 Unteroffizier in der Wehrmacht, 1939 Stalag Moosburg, 1941–1944 Führeraufgaben in Kriegsgefangenenlagern in Polen, 1943 Feldwebel, 1944 Versetzung zur Waffen-SS, Oberscharführer KZ Dachau, August 1944 – Mai 1945 Rapportführer im Außenlager Mühldorf, 1947 Verurteilung zum Tode, öffentliche Kampagne gegen Vollstreckung, 1951 Hinrichtung.
Sollten manche Leserinnen und Leser die Ansicht vertreten, wir THT-Autor:innen würden uns die Sache oft zu leicht machen und aus dem sicheren Abstand von heute Menschen einfach „hinhängen“, kann der Umgang mit Georg Schallermair sie vielleicht eines Besseren belehren. Der langjährige Wachmann in Kriegsgefangenenlagern war erst 1944 zur Waffen-SS gestoßen, wo er von August 1944 bis Mai 1945 als Rapportführer im Außenlager Mühldorf diente. Sein Biograf Wolf-Ulrich Strittmatter bilanziert, Schallermair sei sicher nicht unschuldig gewesen, aber vergleichsweise eben doch nur ein „kleiner Fisch“; er hält die von Zeitgenoss:nnen verwendete Bezeichnung „Massenmörder“ in seinem Fall für „übertrieben“. Am 1951 vollstreckten Todesurteil gegen Schallermair meldet er Zweifel an.
Beschrieben in:
– THT 17, S. 322-335
