Anton Schlüter

Von | 28. September 2024

Anton Schlüter
* 13. Juni 1867 auf Gut Keffelke b. Brilon/Sauerland, † 3. März 1949 in Freising. Unternehmer (Produktion von Granaten und Landmaschinen), 1937 NSDAP.
Auch Anton Schlüter war kein Täter. Aber der Freisinger Unternehmer profitierte mit seiner Motorenfabrik enorm von der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik und bewegte sich schnell in einem Bereich zwischen Helfershelfer und Trittbrettfahrer. Einerseits rechnete sich für ihn die Zerschlagung der Arbeiterbewegung nach 1933 und die massenhafte Beschäftigung von Sklavenarbeitern, die zwar mit brutalen Zwangsmaßnahmen zum effizienten Arbeiten gezwungen werden mussten, dabei aber dennoch konkurrenzlos kostengünstig funktionierten. Sein Betrieb galt als „kriegswichtig“, denn neben Traktoren produzierte seine Firma u. a. auch Granaten. Tag und Nacht wurde bei ihm gearbeitet, und der Gewinn lag, wie Guido Hoyer schreibt, deutlich im Millionenbereich. Nach 1945 aber lamentierte Schlüter, „dass mein guter Wille … von denen, mit denen ich es gut meinte, oft verkannt worden ist.“
Beschrieben in:
– THT 17, S. 336-344

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